Nachdem man am letzten Spieltag in eigener Halle die Meisterschaft leichtfertig verspielte, war nun Wiedergutmachung angesagt. Die Vizemeisterschaft berechtigte zur Teilnahme am Relegationsturnier mit dem 8. der Landesliga, der VG Forchheim, und dem Vizemeister aus Unterfranken, dem TSV Lengfeld. Nachdem die Motivation nach dem letzten Spieltag kurzfristig in den Keller ging, konnte man sich pünktlich zum Spieltag wieder motivieren, wollte man doch eine sonst so gelungene Saison zu einem guten Ende bringen, und natürlich den zahlreichen mitgereisten Zuschauern einen anständigen Volleyballsonntag bieten.
Das erste Spiel bestreiten bei Relegationsturnieren normalerweise die beiden Vizemeister, im zweiten Spiel tritt der Verlierer aus Spiel 1 gegen den höherklassigen Vertreter an, im dritten Spiel dann der Sieger aus Spiel 1.
Wir starteten also gegen Lengfeld, zwar hochmotiviert, aber mindestens genauso nervös. Die Spannung war den Neunkirchner Spielern, die von Damentrainer Ludwig Kreischer gecoached wurden, deutlich anzumerken. Die Eigenfehlerquote war entsprechend hoch und man schenkte dem Gegner viele einfache Punkte. Ein größerer Rückstand konnte nur vermieden werden, da es Lengfeld mit eigenem Aufschlagspiel nur selten schaffte genügend Druck auf unsere Annahme aufzubauen. Wir konnten daher selbst mit unseren zitternden Fingern immer wieder ein variables und gutes Angriffsspiel aufbauen, und unsere Eigenfehler ausgleichen. Nahezu im Gleichschritt nährten sich beide Mannschaften den 25 Punkten, und im entscheidenen Moment machten wir leider die Fehler. Nach langem Kampf (28 Minuten) ging der Satz mit 24:26 an den Gastgeber.
Der zweite Satz glich dem ersten nahezu vollständig. Genauso ausgeglichen wie vorher auch ging es weiter, nur wurde es noch spannender. Nach sagenhaften 34 Minuten endete der Satz mit 31:29 für Neunkirchen. Die Schlussphase war dabei an Spannung kaum zu überbieten, und bot alles, was den Sport so spannend macht, lange Ballwechsel, spektakuläre Aktionen in der Abwehr und strittige Schiedsrichterentscheidungen.
Im dritten Satz war der Bann nun endlich gebrochen und die Neunkirchner hatten ihre Nervosität endlich abgelegt. Nach etwas ausgeglichenem Satzbeginn sorgte dann eine starke Angabenserie von Michael Schlegel für die Vorenscheidung in diesem Satz. Zahlreiche Wechsel und Auszeiten der Gastgeber konnten den Neunkirchner Spielfluss nicht unterbrechen, so dass man einen ungefährdeten 25:15 Satzerfolg einfahren konnte.
Im vierten Satz wollten wir jetzt alles klar machen, und nicht den 11. Tie-Break dieser Saison spielen müssen. Entsprechend motiviert starteten wir in diesen Satz, und konnten uns auch zügig mit zwei Punkten absetzen. Und natürlich verspielten wir den Vorsprung zur Mitte des Satzes wieder und waren kurz vor Satzende mit 16:20 hinten, alles sah schon nach Tie-Break aus. Bei 19:22 kam dann Zuspieler Stefan Bauerfeind an die Angabe und holte den Rückstand mit seinen starken Angaben quasi im Alleingang auf. Die Lengfelder brachten kaum einen Ball zum Zuspieler und die resultierenden Angriffe waren für unseren Block kein Problem mehr. Mit 25:22 ging auch der vierte Satz und damit das Spiel an uns.
Als Sieger hatten wir jetzt das Schiedsgericht zu stellen, und damit auch die Chance, den nächsten Gegner, die VG Forchheim, nochmal genauer zu beobachten. Bekannt waren wir ja aus zahlreichen Freundschaftsspielen der letzten Jahre ohnehin schon.
Das Spiel ging, für uns etwas überraschend, da wir Forchheim als eher starke Mannschaft kennen gelernt hatten, doch ziemlich deutlich mit 3:1 an den TSV Lengfeld. Damit war für uns die Ausgangslage klar, es reichten schon zwei Sätze um das Relegationsturnier zu gewinnen, und so desolat, wie sich Forchheim bisher präsentierte sollte das eigentlich kein Problem mehr sein.
Die Taktik gestaltete sich nach den Beobachtungen im letzten Spiel als ziemlich einfach. Der starke Forchheimer Libero Michael Prade sollte, als bester Annahmespieler, möglichst aus dem Spiel genommen werden und gegen den gegnerischen Diagonalangreifer Christian Palla musste immer ein Doppelblock stehen. Beide Vorgaben wurden einwandfrei umgesetzt, so ging der erste Satz deutlich mit 25:15 und der zweite Satz etwas weniger deutlich aber ähnlich ungefährdet mit 25:20 nach Neunkirchen. Vor allem der sonst so starke Forchheimer Hauptangreifer Palla machte gegen unseren Block fast keinen Stich. Damit war die Relegation gewonnen, den dritten Satz lies man entsprechend etwas lockerer angehen und gab auch den diesmal kaum zum Zug gekommenen Spielern die Chance sich zu präsentieren. Auch das funktionierte herrvoragend, so dass auch der dritte Satz deutlich an den TSV Neunkirchen ging.
Damit ging eine erfolgreiche Saison für die Herren 1 zu Ende, und 2012/13 tritt man, passend zum 25-jährigen Abteilungsjubiläum, erstmals in der Landesliga an. Aber da nach der Saison ja bekanntlich auch vor der Saison ist, gehen die Planungen auch gleich schon los. Der Abgang von mindestens zwei Spielern muss kompensiert werden, und vor allem die quantitativ diese Saison etwas dünn besetzte Mittelblockposition braucht dringend Verstärkung.
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