Pünktlich zum zweiten Spieltag, um genau zu sein etwa zwei Stunden vor Spielbeginn, konnten sie abgeholt werden, die tollen, neuen Trikots. Bisher sind sie selbstfinanziert, der Hauptsponsorenplatz ist also noch frei, gegen eine kleine oder auch große Spende liese sich da bestimmt was machen :-)
Allerdings haben wir es, wie zu erwarten war, leider vergessen ein neues Mannschaftsbild zu machen, das werden wir aber am nächsten Spieltag nachholen, dann sind bestimmt auch mehr als die 7 Hanserle da, die sich am Samstag aufmachten um vier Punkte aus Nürnberg zu entführen.
Wir durften im ersten Spiel wieder Pfeiffen, in dem der TV Fürth relativ kompromisslos und ohne große Gegenwehr des VfL klar mit 3:0 gewinnt. Unser Spiel ist ähnlich erzählt, zu 17, 15 und 22 gewannen wir völlig ungefährdet, allerdings nicht weil wir so überragend aufspielten, im Gegenteil, das Spiel war richtig mies, und der VfL einfach noch schlechter als wir.
Das Spiel gegen Fürth sollte sich allerdings anders gestalten. Die Fürther haben schon fast traditionell einige verdammt junge, talentierte Kerle dabei, die schonmal richtig gut Volleyball spielen können, und es, wenn sie dann mal "groß" sind (und klein waren die übrigens nicht) auch konstant tun werden. Noch sind sie aber ziemlich jung und neigen dazu unter Druck blöde Fehler zu machen, zum Glück. Im ersten Satz beginnen wir ziemlich druckvoll und eigentlich sieht es so aus, als würden wir das hier locker heimschaukeln, liegen wir teilweise doch mit 8 Punkten vorne (15:7). Leider lassen wir wie fast immer am Satzende etwas nach, auch beim 24:20 sieht es eigentlich noch ganz gut, warum wir dann mit nur 26:24 gewonnen haben, keine Ahnung, ich habs verdrängt, aber Blödheit bietet sich als Erklärung an.
Im zweiten Satz sind wir aber wieder konzentriert dabei, Fürth hat in diesem Satz massive Annahmeprobleme und schafft es kaum einen Spielzug aufzubauen, was es uns im Block natürlich einfach macht. Wir können wieder auf 5 - 6 Punkte wegziehen und diesmal bringen wir den Vorsprung souverän ins Ziel, 25:19 und die 2:0 Satzführung.
Der Plan war eigentlich, es jetzt klar zu machen, aber irgendwie ging der gründlich schief. Fürth stellt auf ein 4-2 System mit zwei Zuspielern um und gibt für ihr eigenes Aufschlagspiel die Devise "Jeder springt" aus. Damit waren wir dann leider, sowieso ohne Libero aber dafür mit zwei Baggerlegasthenikern (aka Mittelblocker) angetreten, etwas überfordert. Unsere Annahme wurde zusehends schlechter und auch unsere sonst so souveränen Außenspieler ließen sich von der Unsicherheit anstecken. Selbst brachten wir allerdings nur simpelste Einwürfe zustande, so dass Fürth ein variables Angriffsspiel aufziehen konnte, wir entsprechend kaum Doppelblocks stellen konnten und wir unser eigenes Aufschlagspiel damit viel zu selten durchbrachten. Kurzum liefen wir ständig einem 3 - 4 Punkte Rückstand hinterher, und gaben den Satz zu 21 ab. Im vierten Satz liefs leider nicht besser, der ging zu 22 an den TV Fürth.
Zum zweiten Mal diese Saison musste also der Tie-Break entscheiden, leider ging der genau so weiter, wie der vierte Satz aufgehört hatte. Wir spielen unsicher und hängen 1 - 2 Punkte hinterher, Seitwenwechsel ist bei 5:8. Dann wurde es allerdings richtig spannend, bei 9:12 kommt Stefan Bauerfeind zur Angabe ins Spiel, eigentlich um sichere, aber druckvolle Aufschläge zu machen. Er schlägt auch gleich ein Ass, allerdings einen Netzroller, der sich irgendwie mit Hängen und Würgen übers Netz zieht und auf die Fürther Seite fällt, 10:12. Den nächsten Punkt nimmt uns Fürth gleich wieder ab, 10:13, langsam wirds knapp. Wir können allerdings nochmal auf 12:13 verkürzen, bevor sich Fürth den ersten Matchball erspielt (12:14), den wir aber abwehren können, 13:14, Martin Margraf geht zum Aufschlag. Der erste Einwurf segelt übers Netz, die Annahme kommt gut zum Fürther Zuspieler, und dem rutscht der Ball zwischen den Fingern durch, 14:14. Einwurf Nummer zwei, schlechte Annahme, ungenaues Zuspiel, der Fürther Angreifer will es sicher machen, und pritscht den Ball unbedrängt ins Netz, 15:14, Matchball für uns. Ja, und dann kam die schönste Bogenlampe die ich je gesehen habe. Hoch und weit fliegt der Ball Richtung gegnerischer Position eins, natürlich steht auch genau da ein Annahmespieler, der die Arme hochnimmt und den Ball im Sprung schön locker nach vorne pritschen könnte, tut er aber nicht, er springt zwar, nimmt aber die Arme runter um den Ball ins Aus gehen zu lassen. Nur ist der Ball nicht aus, der ist drinne, und zwar nichtmal knapp, so ein halber Meter vor der Linie etwa. Entsetzen auf Fürther Seite und wir liegen uns jubelnd in den Armen.
So Spiele muss man auch mal gewinnen, in drei Wochen sehen wir die Fürther wieder, dann machen wirs aber bitte deutlicher :-) Vor allem sind wir dann wahrscheinlich auch wieder mehr als 7 Spieler, Martin Friedrich verstärkt uns dann als Libero und Michi Schlegel und Leo Lohmann sind auch wieder dabei. Nur auf Jürgen Heermann müssen wir leider noch länger verzichten, der nach seinem mittlerweile zweiten Bänderriss diese Saison (einer in der Sommervorbereitung, einer vor zwei Wochen im Training) frühestens im Dezember wieder mittun kann. Nach diesen zwei Siegen sind wir mit 6:2 Punkten gleichauf mit Bad Windsheim und Schwaig an der Tabellenspitze, die am Samstag beide Federn lassen mussten. Am 12.11. geht es dann weiter gegen den VC Katzwang-Schwabach 3 und erneut Fürth.
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